Inhalt

Weltweit erste wasserstoffbasierte Schiene hergestellt und verlegt

Klimafreundliche Mobilität: Schienen aus wasserstoffbasiertem Material oder Asphalt aus Pflanzenkohle - beides verringert die CO2-Emissionen.

© ÖBB / Andreas Scheiblecker
© ÖBB / Andreas Scheiblecker
listen

Reisen mit dem Zug gilt als klimafreundliche Variante. Wenn es auch noch auf einer wasserstoffbasierten Bahnschiene stattfindet, werden grüne Ziele angefahren und erreicht. Vor wenigen Wochen wurde die erste Bahnschiene dieser Art verlegt. Nur wenige Meter lang, dafür lindgrün gestrichen setzt sie einen Meilenstein auf dem Weg Richtung CO2-Reduktion.

Die Österreichischen Bundesbahnen sind stolz auf den „grünen“ Gleisstrang, denn das Unternehmen hat sich vorgenommen CO2-Emissionen zu reduzieren. Hergestellt wurde die Schiene von der voestalpine AG. Der österreichische Stahlkonzern hat sich in Sachen Klimaschutz ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2050 soll die Stahlproduktion klimaneutral sein. Um das zu erreichen, werden gerade Hochöfen umgebaut und neue Produktionsverfahren erforscht. Flachstahl-Produkte sind schon als greentec steel-Produkt erhältlich. Die „grüne“ Schiene besteht aus Schrott und wasserstoffreduziertem Reineisen.

© Porr
© Porr

Radfahren ist nicht nur eine gesundheitsfördernde, sondern auch eine klimafreundlich Art sich fortzubewegen. Wenn der Radweg zusätzlich CO2 speichert, ist das eine tolle Geschichte. In den Niederlanden wurde bereits ein ähnliches Projekt umgesetzt. Österreichweit ist es der Radweg, der aus „grünem“ Asphalt besteht.

Aufgebracht wurde der im Bundesland Burgenland: In Zusammenarbeit mit der österreichischen Baufirma Porr AG wurde ein Asphalt entwickelt, der CO2 speichert. Er wird zu rund 5% mit Pflanzenkohle angereichert. Diese wird aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Bruch-Schilf hergestellt, für die es sonst keine Verwendung gibt. Im Pyrolyse-Verfahren wird aus dem Schilf Kohle. Das CO2, das im Pflanzenmaterial enthalten ist, wird gebunden und kann nicht mehr entweichen. 1 Kilometer Radweg wurde mit diesem Material asphaltiert. Nun wird beobachtet und analysiert, wie sich das Material im Jahresverlauf verhält. In einem nächsten Schritt geht es darum, das Material wasserdurchlässig zu machen, um der Bodenversiegelung entgegenzuwirken.