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Österreich gewinnt die erste Tram-WM: 25 Teams traten zum Wettbewerb an

Bei Kaiserwetter fuhren die weltbesten Tram-Driver auf der prachtvollen Wiener Ringstraße um den WM-Titel und begeisterten damit tausende Besuchende vor Ort und online.

© Wiener Linien/ Simon Wöhrer
© Wiener Linien/ Simon Wöhrer
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Ein ganz besonderer Wettkampf versetzte Mitte September tausende Besuchende in der Wiener Innenstadt in Euphorie: die World Tram Driver Masters. Die einen hielten die Ankündigung dieser Veranstaltung für einen PR-Gag der Wiener Verkehrsbetriebe „Wiener Linien“. Die anderen wussten Bescheid und kamen mit der festen Absicht, die Bewerbe zu verfolgen und die Teilnehmenden dabei anzufeuern. Die dritte Gruppe kam zufällig vorbei und ließ sich von der Begeisterung anstecken.

Können, starke Nerven, Geschicklichkeit und eine Prise Heimvorteil bringen den ersten Tram-WM-Titel nach Österreich: Florijan Isaku und Elisabeth Urbanitsch holten die Goldmedaille im Team-Bewerb. Silber ging an Polen, Bronze an Norwegen. In der Einzelwertung fuhr Thomas Langkopf (Deutschland) auf Platz eins, Dariusz Graj (Polen) wurde Zweiter. Florijan Isaku (Österreich) wurde im Einzel dritter und stand damit zweimal für Österreich auf dem Podest.

2012 wurde die erste Tram-EM in Dresden veranstaltet. Mit dieser Premiere wurde auch der 140. Geburtstag der örtlichen Straßenbahn gefeiert. Inzwischen fand die EM regelmäßig in unterschiedlichen europäischen Städten mit Straßenbahnnetz statt. Gefahren wird immer mit den Garnituren, die in der Stadt der Austragung im Einsatz sind.

Die Wettkämpfe haben internationales Interesse geweckt, worauf Wien heuer die erste Tram-WM durchgeführt hat. 25 2-er Teams aus 6 Kontinenten zeigten Können, Erfahrung und Fingerspitzengefühl in 8 Bewerben: Zielbremsen, Rückwärtsfahren, den seitlichen Abstand einschätzen, Geschwindigkeit halten, Stop & Go (sanftes Anfahren und Bremsen) und exakter Stopp sind die Disziplinen, von denen die Fahrgäste im täglichen öffentlichen Verkehr profitieren, ohne es immer zu bemerken. Tram Curling und Tram Bowling sorgten für den Fun-Faktor bei den Tram-Fahrer:innen und den extra Applaus des Publikums.

© ADVANTAGE AUSTRIA
© ADVANTAGE AUSTRIA


Beim stimmungsvollen Tram-Festival wurde auch der 160. Geburtstag der Wiener Straßenbahn gefeiert. Zu Beginn wurde die Bahn noch von Pferden gezogen. Mittlerweile hat die österreichische Hauptstadt das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt. Auch was die Beliebtheit angeht, spielt Wien in der oberen Liga mit: Das internationale Medienhaus Time Out wollte herausfinden, welche Stadt das beste öffentliche Verkehrsnetz hat. Die Befragung von 18.500 Menschen aus 50 Ländern platziert Wien auf Platz 2 in Europa (Platz 7 weltweit). Und nun gehört auch der erste Tram-WM-Titel zu den stolzen Auszeichnungen für die Wiener Linien.

Und die Fahrt geht weiter, nächster Halt 2026 zur Tram-EM in Warschau, Polen.