Vor 200 Jahren als Kartenmalerei gegründet, hat die Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne eine bewegte Geschichte hinter sich: Ferdinand Piatnik übernahm den Handwerksbetrieb von seinem früheren Chef und entwickelte neue Spielkartenmotive, die bis heute verwendet werden. Ende des 19. Jahrhunderts folgten Modernisierung und Expansion.
Wie für viele Unternehmen bedeutete der Zweite Weltkrieg auch für Piatnik eine Zäsur. Nicht nur betriebswirtschaftliches Können, auch mehrere glückliche Zufälle sorgten dafür, dass das Unternehmen heute gut dasteht. Der internationale Spieleverlag gilt als führender Anbieter von Spielen in Europa und hat Vertriebstöchter in Deutschland, Tschechien und Ungarn.
Seit 1956 gibt es die Brettspiel-Sparte bei Piatnik. Jährlich bringt das Unternehmen etwa 25 neuen Spiele auf den Markt, die die eigene Spieleredaktion aus rund 1.000 Vorschlägen auswählt. Seit 1966 werden Puzzles produziert.
Mit den Spielen wird am meisten Umsatz erzielt, stückmäßig liegen aber die Spielkarten weit vorne: 70.000 Spielkartendecks und 10.000 Gesellschaftsspiele laufen bei Piatnik täglich vom Band. Während andere Spielefirmen vor allem auf das Weihnachtsgeschäft hinarbeiten, bemüht man sich in Wien um stabile Arbeitsplätze und produziert ganzjährig und kontinuierlich.
80% der Produktion exportiert Piatnik in insgesamt 72 Länder. Die Spielkarten waren schon früh international gefragt: Bereits im 19. Jahrhundert gab es spezielle Entwürfe für die USA. Die internationale Auswahl zeigt auch Casinokarten für Monte Carlo, Spielkarten für Hawai oder Japanische Künstler:innen-Karten.
Der größte Erfolg des Unternehmens ist das Gesellschaftsspiel „Activity“. Es wurde in 13 Sprachen übersetzt und zählt mit 12 Mio. verkauften Exemplaren seit 1990 international zu den erfolgreichsten Brettspielen aller Zeiten.