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voestalpine baut elektrische Hochöfen

Eines der größten Klimaprojekte in Österreich wird von einem Stahlkonzern umgesetzt. Das Ziel: klimaneutrale Stahlproduktion ab 2050.

© voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com
© voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com
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Was bedeutet Nachhaltigkeit? Welche Maßnahmen können zum Klimaschutz gesetzt werden? Wer setzt sie um und wer übernimmt die Verantwortung? Komplexe Fragen wie diese werden auf unterschiedlichen Ebenen gestellt und verhandelt. Selbstverständlich wird auch in Wirtschaftsorganisationen und Unternehmen diskutiert, was zu tun ist. Die Antworten sind ebenfalls komplex. Und wenn geopolitische Situationen und Entwicklungen wenig Stabilität ausstrahlen, nimmt so manches Unternehmen die To-do-Liste selbst in die Hand und investiert selbst in seine Zukunft.

So zum Beispiel die voestalpine AG. Der österreichische Stahlkonzern gilt als eines der 50 wichtigsten Unternehmen seiner Branche – weltweit. Dass die Stahlerzeugung sehr klimaschädlich ist, ist kein Geheimnis. Bis zu 9% der globalen CO2-Emmissionen werden durch die Stahlindustrie verursacht. Die Branche ortet bereits eine steigende Nachfrage nach klimafreundlicherem Stahl. Dekarbonisierung der Stahlerzeugung lautet also das Ziel. Um dafür gewappnet zu sein, setzt die voestalpine einige Projekte um.

Das größte ist sicher das Stilllegen der konventionellen Hochöfen, die mit Kohle betrieben werden. 5 solcher Hochöfen hat die voestalpine und plant bis 2050 den letzten abzuschalten. Die Alternative: Elektrolichtbogenöfen. Stark vereinfacht ausgedrückt sorgt hier ein elektrisch erzeugter Blitz für so viel Hitze, dass das gewünschte Metallgut geschmolzen wird. Wenn die derzeit in Bau befindlichen Öfen 2027 in Betrieb gehen, erwartet sich das Unternehmen eine Einsparung von rund 30% der CO2-Emmissionen. 2030 folgen zwei weitere Elektrolichtbogenöfen, die die CO2-Emmissionen halbieren sollen. Bis 2050 soll die Stahlproduktion klimaneutral sein.

Kohle wird dann also nicht mehr gebraucht werden, der Strombedarf wird allerdings steigen. Daher investiert der Stahlkonzern bereits jetzt in Maßnahmen, Strom aus erneuerbaren Energien zu erhalten, auch grüner Wasserstoff könnte zukünftig zum Einsatz kommen. Um tatsächlich auf Null-CO2 zu kommen, forscht die voestalpine gleichzeitig an mehreren neuen Verfahren und investiert in Pilotprojekte.