Das AußenwirtschaftsCenter Warschau veranstaltete kürzlich ein Webinar über das Insolvenz- und Restrukturierungsrecht in Polen und Österreich. Gemeinsam mit den Insolvenzrechts-Experten Rechtsanwalt Pawel Kuglarz von der Kanzlei Tatara & Partners und dem Wiener Prof. Walter Rechberger wurden die wichtigsten Aspekte beider Rechtssysteme präsentiert.
Die aktuellen Entwicklungen im polnischen Insolvenzrecht, wie die Abschaffung der Sonderregel im Zuge der COVID-19-Pandemie und die mögliche Reform des Insolvenzgerichtssystems, eröffnen Potenzial für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Polen und Österreich auf dem Gebiet des Insolvenz- und Restrukturierungsrechts.
Besondere Aufmerksamkeit wurde der außergerichtlichen Restrukturierung mit Fokus auf die Rolle der Gläubiger gewidmet. Dieses Verfahren ermöglicht Schuldnern eine beschleunigte Restrukturierung und schafft eine direkte Verhandlungsmöglichkeit für Gläubiger. Zudem wurden gerichtliche Restrukturierungsverfahren wie Vergleichsverfahren, beschleunigtes Vergleichsverfahren und Sanierungsverfahren diskutiert.
Weitere Themen umfassten die Insolvenzantragspflicht, das Pre-pack-Verfahren, Sicherheiten in der Insolvenz, die Anmeldung von Forderungen, Anfechtungen und den Einfluss der Gläubiger auf die Wahl des Insolvenzverwalters. Auch grenzüberschreitende Insolvenz- und Restrukturierungsverfahren wurden behandelt.
Ein wichtiger Schwerpunkt lag auf den Unterschieden zwischen dem polnischen und österreichischen Insolvenzrecht. Insbesondere wurde die Insolvenzfestigkeit von Sicherheiten im österreichischen Recht hervorgehoben.
Das Webinar wurde aufgezeichnet und steht den Teilnehmern auf Youtube zur Verfügung. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Fachwissen und Erfahrungen zwischen Unternehmen und Experten beider Länder.
Das AC Warschau bedankt sich bei den Vortragenden für die wertvollen Einblicke und für das Interesse der Teilnehmenden.