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Erfolgsgeschichte: Ein Interview mit Viktor Kastelic, Logistik-Manager des Jahres 2019

Der Slowenische Logistikverband (SLZ) hat Ende Dezember schon zum 15. Mal die »Logistik-Manager des Jahres« Auszeichnung vergeben.
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Diese Auszeichnung wird jährlich an eine Person bzw. eine Firma verliehen, die im vergangenen Jahr die logistischen Herausforderungen am erfolgreichsten gemeistert, Innovationen implementiert und insgesamt zum Fortschritt der Logistik-Branche beigetragen hat. Mit der Auszeichnung für das Jahr 2019 wurde Herr Viktor Kastelic, Direktor des Unternehmens cargo-partner Slovenija d.o.o., ausgezeichnet.

Herr Kastelic hat uns in einem Gespräch anvertraut, wie cargo-partner auf die »neue Normalität« reagiert hat, wie die Pläne für die Zukunft ausgelegt sind, aber auch, wie seine ganz persönlichen Pläne für die Zeiten nach der Corona-Epidemie aussehen.

AA: Wie war Ihr Anfang bei cargo-partner Slovenija?

Ich bin seit 2000 bei cargo-partner Slovenija tätig. Meine erste Bewerbung nach dem Studium ging an cargo-partner und das Bewerbungsgespräch führte gleich zum Erfolg: Begonnen habe ich in der Abteilung für Luftfracht, danach kamen Stationen in unterschiedlichen Abteilungen. Im Jahr 2012 habe ich die Rolle des Direktors übernommen.

AA: Wie war die Antwort des Unternehmens auf die Coronakrise? Wie waren die Geschäftsergebnisse im vergangenen Jahr?

Der Frühling 2020, als die Coronakrise ausgebrochen ist, hat uns - wie auch viele andere Unternehmen - überrascht. Ein wichtiger Faktor war, dass wir uns den neuen Verhältnissen sehr schnell angepasst und neue Arbeitsschwerpunkte definiert haben. Zuerst haben wir angefangen, die Schwierigkeiten in Zusammenhang mit dem Mangel an Kapazitäten, höheren Preisen und Lieferverspätungen zu lösen. Als Antwort darauf haben wir ein neues Produkt für dringende Lieferungen entwickelt, genannt »emergency«. Gleichzeitig haben wir begonnen, neue Geschäftschancen zu suchen: viele Branchen, mit denen wir bisher zusammengearbeitet hatten, waren mit einem Mangel an Geschäft konfrontiert. Im Bereich Schutzausrüstung ergab sich schnell eine große Nachfrage und wir haben von Anfang an aktiv beim Transport und der Lieferung von Schutzausrüstung teilgenommen, sowohl für den Staat als auch für Unternehmen. Als dritten Schwerpunkt haben wir unsere Kräfte im Bereich Digitalisierung und IKT gebündelt. Hier hatten wir bereits vor der Coronakrise investiert, was die Transformation erleichtert hat. Meiner Meinung nach sind diese drei Aspekte die Erfolgsfaktoren für eine effektive Antwort auf die Coronakrise.

Heute darf ich behaupten, dass unsere Entscheidungen rückblickend genau richtig waren. Ein sehr erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, denn 2020 war der Jahresumsatz von cargo-partner Slovenija um 36% höher als 2019. Das Jahr 2020 ist erfreulicherweise auch für die gesamte cargo-partner Gruppe äußerst gut gelaufen. Mit Erreichen der Umsatzgrenze von 1 Mrd. Euro war es überhaupt das erfolgreichste Jahr in der gesamten Geschichte der Gruppe.

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AA: Was waren die »lessons learned« in diesem Zusammenhang bzw. was hat man bei cargo-partner aus der Coronakrise gelernt?

Aus der Situation haben wir gelernt, dass in Krisensituationen eine flache Organisationshierarchie sehr hilfreich sein kann. Unsere Reaktionen waren sehr schnell, dazu konnten wir uns an die »neue Normalität« schnell anpassen, inklusive Homeoffice. Anderseits waren die Motivation und das Vertrauen der Mitarbeiter von großer Bedeutung: die Angestellten von cargo-partner waren sehr flexibel und proaktiv und haben viel dazu beigetragen, dass wir aus der Situation das Beste herausholen konnten. Das zeigte schon die Auszeichnung »Logistik-Manager des Jahres 2019«, die ich als Anerkennung der guten Zusammenarbeit und hervorragenden Leistungen des gesamten Teams sehe.  

AA: Wie sind die Pläne von cargo-partner Slovenija für die Zukunft?

Auch für 2021 bleiben die Ziele in unserem Unternehmen ambitioniert. Der Schwerpunkt unserer Aufgaben wird vor allem im Bereich Erweiterung & Entwicklung liegen. Die Top-Priorität liegt in der Erweiterung unseres Logistikzentrums um zusätzliche 10.000-12.000 Quadratmeter, mit einem Schwerpunkt auf Robotisierung und Automatisierung der Arbeitsprozesse. Das zweite Projekt wird die fortschreitende Digitalisierung des Unternehmens sein. Wir sind dabei, in Kooperation mit dem Unternehmen WiseTech Global eine neue Plattform namens CargoWise zu implementieren. Dieses Produkt wird eine optimale Ergänzung des Supply Chain Systems SPOT sein, um unsere Prozesse weiter optimieren und unseren Kunden eine noch besseres User Experience bieten zu können.

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Die Teilnehmer der Wirtschaftsmission Moving Slovenia im Oktober 2019 zu Besuch bei cargo-partner Slovenija.

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AA: Zum Schluss - Ihre persönlichen Pläne für die Zukunft?

Im Unternehmen cargo-partner mangelt es wahrlich nicht an neuen Herausforderungen, weshalb ich mich schon sehr auf die nächsten Jahre freue. Gleichzeitig freue ich mich natürlich auch auf das Ende der Epidemie und darauf, wieder zu reisen, die Orte entdecken zu können, die mir noch unbekannt sind – und ja, auch darauf, mit meinen Freunden wieder auf ein Bier gehen zu können.