ADVANTAGE AUSTRIA Ljubljana führt jedes Jahr eine Umfrage unter den österreichischen Investoren in Slowenien zum allgemeinen Investitionsklima und den Wirtschaftsaussichten des Landes durch. Die jüngste Umfrage ergab, dass österreichische Unternehmen in Slowenien auf ein durchaus erfolgreiches Jahr zurückblicken und für die kommenden 12 Monate positiv gestimmt sind.
51 % der befragten österreichischen Tochterfirmen gibt an, dass sich die Wirtschaftslage in Slowenien in vergangenen 12 Monaten verbessert hat, und 35 %, dass die Wirtschaftslage gleich geblieben ist. Der Umfrage zufolge verzeichneten nur 17,5 % der Befragten im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang, nur 8,8 % verringerten die Zahl der Mitarbeiter in ihren Unternehmen, lediglich 26,3 % der Teilnehmer verzeichneten einen Rückgang der Bestellungen und nur 14 % einen Rückgang des Investitionsvolumens. Die Prognosen für 2022 sind vielversprechend. Mehr als 90 % gehen davon aus, dass Umsatz, Auftragslage, Kapazitätsauslastung, Personal und Investitionen in diesem Jahr steigen oder zumindest unverändert bleiben werden.
Aufgrund der aktuellen Situation verzeichneten 80,7 % der befragten Unternehmen Probleme mit den Lieferketten oder der Verfügbarkeit von Rohstoffen. Der gleiche Prozentsatz der Unternehmen war von den eingeführten gesetzlichen Einschränkungen betroffen, die meisten jedoch nur leicht. 79 % der befragten Unternehmen glauben, dass Slowenien auch im Jahr 2022 ein attraktiver Investitionsstandort sein wird.
Der österreichische Wirtschaftsdelegierte Wilhelm Nest erklärt, dass aktuell mehrere österreichische Unternehmen Interesse an einer Neugründung in Slowenien bekundet haben: „Die unmittelbare Nähe, qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte sowie Verfügbarkeit lokaler Zulieferer bleiben die wichtigsten Vorteile des Standortes. Dank seiner günstigen Lage fungiert Slowenien auch als Hub für die Länder der SEE-Region.“
2022 werden speziell die bereits bestehenden österreichischen Tochterfirmen in ihre Standorte in Slowenien investieren: „Zum einen muss es Anlageinvestitionen geben, weil dem Fachkräftemangel nur durch die Automatisierung der Produktionsprozesse entgegengewirkt werden kann. Zum anderen sind aber auch häufig die räumlichen Gegebenheiten einfach zu klein geworden und es werden daher neue und größere Produktionsstätten und Lagerhallen gebaut. Was einzelne Branchen betrifft, so wird es österreichische Investitionen in die Bereiche Logistik, Maschinenbau, Automotive, Baustofferzeugung, erneuerbare Energien und Shoppingcenters geben.“
Unternehmen beklagen dieselben Probleme und wollen konkrete Maßnahmen
Den Umfrageergebnissen zufolge herrscht eine allgemeine Zufriedenheit mit der Verfügbarkeit und Qualität der lokalen Zulieferer, der Qualifikation und Produktivität der Arbeitskräfte sowie der Kaufkraft und dem Qualitätsbewusstsein. Die Hauptprobleme bleiben Arbeitskräftemangel und hohe Lohnkosten.
Ebenso wurde nach regulatorischen Maßnahmen gefragt, die zu ergreifen wären, um Slowenien für österreichische Investitionen noch attraktiver zu machen. Die Unternehmen betonten die Notwendigkeit von Bürokratieabbau, wünschen sich mehr Flexibilität im Arbeitsrecht, niedrigere Betriebskosten und politische Stabilität.
Beschleunigung der Digitalisierung aufgrund Covid-19
50,9 % der befragten Unternehmen geben an, in den Ausbau der digitalen Infrastruktur investiert zu haben. 45,6 % haben in die Erhöhung der Cyber-Sicherheit investiert und 36,8 % haben ihr Online-Marketing aufgebaut oder verstärkt. 70,2 % der Unternehmen haben zu einem Zeitpunkt der Corona-Pandemie Home-Office eingeführt.
Österreich mit Abstand der größte Auslandsinvestor in Slowenien
Mit genau einem Viertel aller FDIs oder gut 4,3 Milliarden Euro ist Österreich mit Abstand der wichtigste Auslandsinvestor in Slowenien. Rund 1.000 österreichische Firmen sichern mehr als 20.000 Arbeitsplätze in Slowenien. Die meisten Investoren kommen aus Wien, gefolgt von Kärnten und der Steiermark. Investiert wird vor allem in Zentralslowenien - um die Hauptstadt Ljubljana - und in die slowenische Steiermark. Österreichische Unternehmen sind in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft tätig und gehören oft zu den Marktführern in ihrer Branche.
Österreich ist traditionell ein sehr wichtiger Export- und Importpartner für Slowenien. Der Handel zwischen den beiden Ländern beläuft sich auf rund 5,6 Milliarden Euro, womit Österreich hinter Deutschland und Italien auf Platz drei liegt.
Eine Zusammenfassung der Investitionsklima-Umfrage in Slowenien steht nachstehend zum Download bereit.