Die Umfrage wird jeweils im Oktober durchgeführt und bezieht sich auf die vergangen bzw. kommenden 12 Monate. 2022 wurde die Umfrage in 51 Ländern durchgeführt, darunter auch Kroatien. Insgesamt gab es 2022 1.797 Teilnehmer an der Umfrage, davon 67 aus Kroatien.
Die Analyse der Ergebnisse aller 51 Länder ist im Global Business Barometer auf Deutsch (PDF, 4.0MB) bzw. als GBB-Kurzfassung auf Englisch (PDF, 1.9MB) zusammengefasst.
Auch in Kroatien spiegeln sich die gedämpften Erwartungen durch den Ukrainekrieg und die damit einhergehende Energie- und Wirtschaftskrise im ABC Indikator 2022 wider. Hinsichtlich des regulatorischen Umfelds wurden auch 2022 wieder ähnliche Defizite angeprangert, wie in den vergangenen Jahren.
Zu den Ergebnissen für Kroatien im Detail! (Anmerkung: Um die Prozentzahlen sehen zu können, bitte mit der Maus über die gewünschte Stelle in der Grafik drüberfahren.)
Zur Frage der Entwicklung des allgemeinen Wirtschaftsklimas bzw. der Wirtschaftslage in den vergangenen 12 Monaten gaben 30% der Teilnehmer an, dass diese besser als erwartet gewesen sei. 37% der Befragten gaben an, dass es aus ihrer Sicht keine Veränderung beim Wirtschaftsklima/Wirtschaftslage gab und 33% meinten, es gab eine Verschlechterung.
Der Blick auf die kommenden 12 Monate ist für 18% der Umfrageteilnehmer optimistisch, 43% meinen, das Wirtschaftsklima bzw. die Wirtschaftslage würde in den nächsten 12 Monaten gleichbleiben und 39% gehen von einer Verschlechterung aus.
Auf das eigene Unternehmen bezogen, wurden die Entwicklungen von Gesamtumsatz, Auftragslage, Kapazitätsauslastung, Anzahl der Beschäftigten und Investitionsvolumen abgefragt.
Beim Gesamtumsatz verzeichneten 13,4% (2021: 14,6%) der Umfrageteilnehmer in den letzten 12 Monaten einen Rückgang, 25,4% (2021: 19,4%) eine Stagnation und immerhin 61,2% (2021: 66%) eine Steigerung.
Für die nächsten 12 Monate erwarten bereits 37,3% (2021: 66%) wieder eine Steigerung, 38,8% (2021: 25,2%) gehen von einer Stagnation aus und sogar 23,9% (2021: 8,7%) befürchten einen Rückgang.
Die Auftragslage in den vergangenen 12 Monaten wurde von 20,9% (2021: 9,7%) der Teilnehmer als schlechter, 31,3% (2021: 22,3%) als gleich und sogar 47,8% (2021: 68%) als besser eingeschätzt.
Für die kommenden 12 Monate erwarten 31,3% (2021: 61,2%) eine Verbesserung, 40,3% (2021: 28,2%) meinen sie würde gleichbleiben und 28,4% (2021: 10,7%) erwarten eine Verschlechterung.
Die Kapazitätsauslastung ist bei 16,4% (2021: 11,7%) der Umfrageteilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 40,3% (2021: 29,1%) gaben an sie sei gleichgeblieben und bei 43,3% (Vorjahr 59,2%) ist sie gestiegen.
In den kommenden 12 Monaten erwarten 28,4% (2021: 53,4%) der Umfrageteilnehmer eine Steigerung, 53,7% (2021: 37,9%) ein Gleichbleiben und 17,9% (2021: 8,7%) einen Rückgang.
Die Anzahl der Beschäftigten ist bei 13,4% (2021: 12,6%) der Umfrageteilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 50,7% (2021: 46,6%) haben den Beschäftigtenstand gehalten und 35,8% (2021: 40,8%) haben ihn sogar ausgebaut.
In den kommenden 12 Monaten wollen 20,9% (2021: 39,8%) den Beschäftigungsstand ausbauen, 64,2% (2021: 52,4%) möchten ihn gleich belassen und nur 14,9% (2021: 7,8%) planen einen Stellenabbau.
Das Investitionsvolumen ist bei 17,9% (2021: 11,7%) der Teilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 53,7% (2021: 42,7%) der Teilnehmer gaben an, dass es gleichgeblieben sei und bei 28,4% (2021: 45,6%) gab es eine Steigerung.
Für die nächsten 12 Monate planen 22,4% (2021: 49,5%) eine Steigerung des Investitionsvolumens, 53,7% (2021: 46,6%) möchten das Volumen auf gleichem Stand halten und 23,9% (2021: 3,9%) planen, Investitionen zu reduzieren.
Hinsichtlich des regulatorischen Umfelds wünschen sich die österreichischen Investoren nach wie vor, vordringlich Verbesserungen bei Bürokratieabbau bzw. Reduktion von Auflagen und Vorschriften, sowie stärkere Bemühungen bei der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität, der Verbesserung der Rechtssicherheit und des öffentlichen Ausschreibungswesens.
Bei markbezogenen Themen, die in Kroatien verbessert werden sollten, sehen die Umfrageteilnehmer vor allem bei der Verfügbarkeit und Qualifikation von Arbeitskräften bei Kosten von Rohstoffen und der eher schlechten Kaufkraft in Kroatien Verbesserungsbedarf.
Auf die Frage, was die wirksamsten Maßnahmen zur Durchsetzung von Unternehmensinteressen sind, haben rd. 85% der Umfrageteilnehmer die Einbindung von ADVANTAGE AUSTRIA Zagreb und/oder der österreichischen Botschaft genannt. Vielen Dank noch einmal für diese Wertschätzung!
Wir haben auch die Erwartungen an die EURO-Einführung ab dem 1.1.2023 in Kroatien abgefragt. Die meisten Umfrageteilnehmer waren wie erwartet, der Meinung, dass sich die Euroeinführung positiv auf ihr Geschäft in Kroatien auswirken wird, allerdings rechnete die Mehrheit der Befragten mit einer Preiserhöhung aufgrund der Umwandlung von Kuna in Euro, aber auch mit niedrigeren Transaktionskosten.
Die letzte Frage bezog sich auf den Einfluss der Energie- und Wirtschaftskrise auf die Geschäftstätigkeit in Kroatien. Die Erhöhung von Geschäftskosten und der Preise Dienstleistungen/Produkten, sowie die Verschiebung von Investitionen waren dabei die drei am öftesten genannten Erwartungen.
Herzlichen Dank nochmals an alle, die an der ABC-Indikator Umfrage teilgenommen haben!