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Aktuelle Wirtschaftslage Polen 

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Polen hat sich als äußerst attraktiver Standort für Reshoring und Sourcing europäischer Unternehmen erwiesen, wie aus einer Studie von Reuters hervorgeht. Die Attraktivität des Landes beruht auf mehreren Faktoren.

Zum einen bieten qualifizierte Arbeitskräfte zu wettbewerbsfähigen Lohnkosten den Unternehmen eine solide Grundlage für ihre Aktivitäten. Zum anderen spielt die geografische Lage Polens eine entscheidende Rolle. Das Land fungiert als strategischer Zugangspunkt zu europäischen Märkten, wodurch Unternehmen ihre Produkte leichter in verschiedene Regionen Europas verteilen können. Dies trägt zur Reduzierung von Transport- und Logistikkosten bei und ermöglicht es den Unternehmen, schneller auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zu reagieren.

Die Covid-19-Pandemie und globale Spannungen haben zu einem Umdenken in den Supply-Chain-Strategien vieler Unternehmen geführt. Insbesondere europäische Unternehmen suchen vermehrt nach Möglichkeiten, ihre Lieferketten zu optimieren, zu diversifizieren und nachhaltiger zu gestalten. Polen gilt auch deshalb als attraktiver Standort für Reshoring und Sourcing, da es den Unternehmen ermöglicht, Produktion und Beschaffung näher an den Endverbrauchermarkt zu verlagern und somit den steigenden Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften gerecht zu werden.

Die Umfrageergebnisse der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) und der International Group of Chamber of Commerce bestätigen ebenfalls die Attraktivität Polens als Investitionsstandort. 92,7% der befragten Unternehmen würden Polen erneut als Standort wählen. Die Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union wurde von 99,1% der Befragten positiv bewertet.

Trotz der positiven Einschätzungen gibt es jedoch Herausforderungen, die angegangen werden müssen. Investoren mit Niederlassungen in Polen sehen die wirtschaftliche Lage des Landes als die schlechteste seit zehn Jahren. Besorgnisse bezüglich der Rechtssicherheit, der Funktionsweise der öffentlichen Verwaltung und der Flexibilität des Arbeitsrechts beeinträchtigen die Geschäftstätigkeit und erfordern gezielte Maßnahmen, um das Vertrauen der Investoren zu stärken.

Insgesamt bleibt Polen jedoch ein vielversprechender Standort für zukünftige Investitionen. Die Umfrageergebnisse unterstreichen das Vertrauen der Unternehmen in die Qualifikation der Arbeitskräfte und die Mitgliedschaft des Landes in der Europäischen Union. Eine kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine strategische Herangehensweise an wirtschaftliche Herausforderungen könnten dazu beitragen, die Attraktivität Polens als Investitionsziel weiter zu stärken. Unternehmen, die ihre Supply-Chain-Strategien optimieren und nachhaltiger gestalten möchten, finden in Polen einen vielversprechenden Partner für ihre zukünftigen Aktivitäten.