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ABC-Indikator | Umfrage 2021

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest befragte im Rahmen einer Meinungsumfrage, dem sogenannten ABC-Indikator, der seit 2016 jährlich im Herbst durchgeführt wird, in Ungarn ansässige österreichische Unternehmen unter anderem zu Stimmungsbild, Reformwünschen und Investitionsplänen.
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  • An der weltweit durchgeführten ABC – Indikator – Umfrage 2021 beteiligten sich in Ungarn 100 österreichische Niederlassungen
  • Die meisten befragten Unternehmen (82%) sahen Ungarn als einen verbesserten oder zumindest gleichbleibend attraktiven Wirtschaftsstandort im Jahr 2021
  • Die Hälfte der befragten Unternehmen berichtete über eine Umsatzsteigerung im heurigen Jahr und sieht in dieser Hinsicht auch 2022 positiv entgegen
  • Die COVID-Krise stellte die Unternehmen vor neue Herausforderungen v.a. im Bereich Digitalisierung und flexibles Arbeitsumfeld
  • 62% der beteiligten Unternehmen plant 2022/2023 Investitionen in Ungarn.

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest befragte im Rahmen einer Meinungsumfrage, dem sogenannten ABC-Indikator, der seit 2016 jährlich im Herbst durchgeführt wird, in Ungarn ansässige österreichische Unternehmen unter anderem zu Stimmungsbild, Reformwünschen und Investitionsplänen. Heuer beschäftigte uns auch die Frage, wie weit die österreichischen Niederlassungen von der COVID-Pandemie betroffen sind und vor welche neuen Herausforderungen sie gestellt hat. Das Stimmungsbild für 2021 sieht laut den Befragten positiv aus, die allgemeine Wirtschaftslage wird sich gemäß den meisten Antworten auch 2022 verbessern oder zumindest gleichbleiben.

Laut 45% der Befragten hat sich die Wirtschaftslage in Ungarn 2021 verbessert, während weitere 37% die Stimmung als gleichbleibend werteten. 80% schätzen, dass die Investitionen ihres Unternehmens in Ungarn nächstes Jahr gleichbleiben oder sogar steigen werden, was zeigt, dass Ungarn aus österreichischer Sicht weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist und bleibt. 

Repräsentativer Querschnitt 

Die am ABC-Indikator teilnehmenden Firmen variieren stark in Bezug auf ihr Tätigkeitsfeld (Branche und Fachgebiet) und stellen daher einen aussagekräftigen, repräsentativen Querschnitt der österreichischen Betriebe in Ungarn dar: Von den Befragten sind 38% Dienstleister und 39% Produzenten, während 23% angaben, als Vertriebsniederlassung in Ungarn tätig zu sein. In Sachen Umsatz erwirtschafteten 2021 rund 25% der österreichischen Firmen mehr als 20 Mio. EUR und rund 21% 11-20 Mio. EUR. Zudem lag bei 25% der Unternehmen der Exportanteil bei 80% oder mehr. 

Prognosen und Wünsche für die Zukunft 

Die Prognosen für 2022 sind optimistisch: die Firmen hoffen auf einen steigenden (oder zumindest gleichbleibenden) Gesamtumsatz (93%), auf eine erhöhte oder stabile Auftragslage (87%) und eine Kapazitätsauslastung (91%). 

Knapp Zweidrittel der Unternehmen (62%) plant für das kommende Jahr keine Veränderungen im Personalstand, während fast 30% ihre Mitarbeiteranzahl 2022 erhöhen wollen. Interessant ist, dass im Gegensatz zum Vorjahr heuer wieder die bessere Verfügbarkeit von Arbeitskräften (68%) wichtiger erscheint als deren Qualifikation (56%). Als weitere Faktoren, die Ungarn als Wirtschaftsstandort attraktiver machen würden, wurde zudem die Produktivität von Arbeitskräften (39%) und das Qualitätsbewusstsein (34%) genannt. 

In regulatorischer Hinsicht wünschen sich die Firmen Verbesserungen in den Bereichen Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, politische Stabilität und Bürokratieabbau. Auch wären Fortschritte betreffend Rechtssicherheit wünschenswert. 

Das Top-Thema 2021: Weiterhin die COVID-Krise 

Am stärksten waren die Unternehmen heuer infolge der COVID-Krise von den Problemen mit Lieferanten (83%) betroffen. Wie auch letztes Jahr hatten die Firmen (78%) auch Schwierigkeiten aufgrund der COVID-Einschränkungen durch den Gesetzgeber (z.B. Grenzschließungen). 

Wir haben die Firmen auch über die neuen Herausforderungen gefragt, die sich durch die COVID-Krise ergeben haben. Die meisten Befragten konfrontierten sich mit der beschleunigten Umsetzung von Digitalisierungsprojekten und mit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Auch die Möglichkeiten des Teleworking wurden bei fast der Hälfte der Unternehmen erweitert. 

Zwei Drittel der Unternehmen planen in den nächsten zwei Jahren Investitionen in Ungarn: 36% der Befragten möchten in den Standortausbau investieren und die Produktionskapazitäten erweitern, während 26% den Personalstand erhöhen wollen. Nur 2 Unternehmen planen kein neues Investment bzw. einen Personalabbau. 

Die österreichische Wirtschaft in Ungarn 

Österreich gehört zu den Topinvestoren in Ungarn mit rund 10% der hier getätigten ausländischen Direktinvestitionen und über 70.000 Beschäftigen bei österreichischen Arbeitergebern. Aktuell sind etwa 1.200 österreichische Betriebe (größer als Ein-Personen-Unternehmen und mit regelmäßigen Transaktionen) aktiv.  

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest 

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest, eine Zweigstelle der WKÖ, ist seit 1955 die Interessensvertretung der österreichischen Wirtschaft in Ungarn. Zu den operativen Tätigkeiten gehören u.a. Marktinformationen und Veranstaltungen, die Identifizierung von Geschäftschancen in Ungarn für österreichische Exportbetriebe sowie die Geschäftsanbahnung mit ungarischen Geschäftspartnern. Die Leitung des Büros obliegt dem Wirtschaftsdelegierten Mag. Jürgen Schreder.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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