Dabei sprechen die Zahlen bereits seit Jahren eine eindeutige Sprache: Mittlerweile macht die Life Sciences-Branche mit über 900 Firmen einen beachtlichen Anteil an der österreichischen Volkswirtschaft aus. 2017 konnte erstmals ein Rekordumsatz von 22,4 Milliarden verbucht werden, was einem 17%igen Umsatzwachstum im Vergleich zur letzten Erhebung 2014 darstellt. Die Branche ist zudem mit über 55.000 Beschäftigten und einem Beschäftigungsplus von 7,4 % zum Vorbericht 2014 ein wichtiger Arbeitgeber in Österreich.
Österreich hat sich sowohl von wissenschaftlicher als auch von wirtschaftlicher Seite zu einem internationalen Top-Player entwickelt. Das zeigen auch die Vergleichszahlen aus Deutschland. Österreichische Biotechnologie Firmen erzielten im Jahr 2017 fast 60 % mehr Umsatz als noch vor 3 Jahren, während in Deutschland der Umsatz im Vergleichszeitraum „nur" um 32% gewachsen ist. Auch bei den Investitionen in Forschung sind die österreichischen Biotechnologiefirmen besonders stark. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahlen investieren österreichischen Biotechfirmen pro Kopf 40 % mehr in Forschung und Entwicklung als ihre deutschen Nachbarn.
Die österreichischen Firmen sind zudem sehr forschungsintensiv. Der gesamte Life Science Bereich hat 2017 über eine Milliarde Euro (1,25 Mrd.) investiert. Das macht fast 23 % der Gesamtausgaben (5,46 Mrd. Euro) für betriebliche Forschung in Österreich 2017 aus (aws Life Science Report, 2018).
Neben diesen spezifischen Maßnahmen bleibt die wichtigste Voraussetzung die Schaffung eines optimalen Umfelds entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Life Sciences Branche: Dazu gehören exzellente Rahmenbedingungen für die kompetitive Spitzenforschung an den Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstituten sowie die effiziente Unterstützung wissenschaftlicher Talente und Entrepreneure. Im Bereich Life Sciences ist insbesondere der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die frühe anwendungsorientierte F&E-Phase eine Herausforderung. Deshalb wurde 2019 in Österreich ein Translational Research Centre eingerichtet, um erfolgversprechende Ideen aus der Grundlagenforschung in kommerziell verwertbare Produktkandidaten zu transferieren.
Profitiert hat der Standort neben den finanziellen Initiativen durch eine enge Verknüpfung von akademischer Forschung, mit herausragender medizinischer Praxis, international angesehenen Experten und einer aktiven Startup Landschaft. Im Vergleich zu vor 5 Jahren gibt es fast 27 % mehr Life Sciences Firmen, der größte Teil von ihnen Startups. In Kombination mit der effektiven öffentlichen Unterstützung wurde für innovative Unternehmen ein ideales Umfeld für einen effizienten Wissenstransfer geschaffen.