Im Oktober 2021 wurde es wieder Zeit für unseren jährlichen ABC-Indikator.
Die Umfrage wurde in 48 Ländern durchgeführt, um die Stimmung unter den österreichischen Investoren einzufangen.
Die Ergebnisse für Kroatien lassen, ähnlich wie im Vorjahr, vorsichtigen Optimismus aufkommen, denn das generelle Stimmungsbild für die nächsten 12 Monate sowie das in den vergangenen 12 Monaten ist gar nicht so schlecht.
Hier finden Sie die graphische Darstellung der Umfrageergebnisse 2021.
Im Gegenteil zum Vorjahr gaben nur 16,5% (im Vorjahr 71%) der Umfrageteilnehmer an, dass sich das allgemeine Wirtschaftsklima bzw. die Wirtschaftslage in den vergangen 12 Monaten verschlechtert hatte. 35,9% meinten, es habe keine Veränderung gegeben und 47,6% sahen sogar eine Verbesserung.
Der Blick auf die kommenden 12 Monate ist für 51,5% (im Vorjahr 36%) optimistisch, 36,9% meinen, das Wirtschaftsklima bzw. die Wirtschaftslage würde in den nächsten 12 Monaten gleichbleiben und nur mehr 11,7% (im Vorjahr waren es 33%) gehen von einer Verschlechterung aus.
Auf das eigene Unternehmen bezogen, wurden die Entwicklungen von Gesamtumsatz, Auftragslage, Kapazitätsauslastung, Anzahl der Beschäftigten und Investitionsvolumen abgefragt.
Beim Gesamtumsatz verzeichneten 14,6% (im Vorjahr 52%) der Umfrageteilnehmer in den letzten 12 Monaten einen Rückgang, 19,4% eine Stagnation und 66% eine Steigerung.
Für die nächsten 12 Monate erwarten bereits 66% wieder eine Steigerung, 25,2% gehen von einer Stagnation aus und nur mehr 8,7% befürchten einen Rückgang.
Die Auftragslage in den vergangenen 12 Monaten wurde von nur 9,7% (im Vorjahr 50%) der Teilnehmer als schlechter, 22,3% als gleich und sogar 68% (im Vorjahr 23%) als besser eingeschätzt.
Für die kommenden 12 Monate erwarten 61,2% eine Verbesserung, 28,2% meinen sie würde gleichbleiben und nur mehr 10,7% (im Vorjahr 22%) erwarten eine Verschlechterung.
Die Kapazitätsauslastung ist bei 11,7% (im Vorjahr 38%) der Umfrageteilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 29,1% gaben an sie sei gleichgeblieben und bei 59,2% (im Vorjahr 23%) ist sie gestiegen.
In den kommenden 12 Monaten erwarten 53,4% der Umfrageteilnehmer eine Steigerung, 37,9% ein Gleichbleiben und nur mehr 8,7% einen Rückgang.
Die Anzahl der Beschäftigten ist bei 12,6% (im Vorjahr 26%) der Umfrageteilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 46,6% haben den Beschäftigtenstand gehalten und 40,8 % haben ihn sogar ausgebaut.
In den kommenden 12 Monaten wollen 39,8% den Beschäftigungsstand ausbauen, 52,4% möchten ihn Gleich belassen und nur 7,8% planen einen Stellenabbau.
Das Investitionsvolumen ist bei 11,7% der Teilnehmer in den vergangenen 12 Monaten gesunken, 42,7% der Teilnehmer gaben an, dass es gleichgeblieben sei und bei 45,6 (im Vorjahr 14%) gab es eine Steigerung.
Für die nächsten 12 Monate planen 49,5% (im Vorjahr 26%) eine Steigerung des Investitionsvolumens, 46,6% möchten das Volumen auf gleichem Stand halten und 3,9% (im Vorjahr 24%) planen, Investitionen zu reduzieren.
Hinsichtlich des regulatorischen Umfelds wünschen sich die österreichischen Investoren vordringlich Verbesserungen bei Bürokratieabbau bzw. Reduktion von Auflagen und Vorschriften, sowie stärkere Bemühungen bei der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität und die Verbesserung der Rechtssicherheit.
Bei markbezogenen Themen, die in Kroatien verbessert werden sollten, sehen die Umfrageteilnehmer vor allem bei der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Qualifikation von Arbeitskräften und Infrastruktur Handlungsbedarf. Im Vorjahr standen hier im Vordergrund die Themen Arbeitskosten, Zahlungsmoral und Qualifikation von Arbeitskräften
Die Betroffenheit von der Corona-Krise wurde auch in diesem Jahr abgefragt. In Bezug auf Einschränkungen durch die Gesetzgebung sahen sich 26,2% der Teilnehmer sehr stark oder stark eingeschränkt, während 73,8% sich leicht oder gar nicht eingeschränkt sahen.
Lieferengpässe oder Probleme mit Lieferanten machten 48,6% (im Vorjahr 15%) der Umfrageteilnehmer sehr starke oder starke Probleme. Auftragsstorno war für 6,8% ein sehr starkes und ebenfalls 6,8% ein starkes Problem. 6,8% sahen einen sehr starken und 14,6% starken Nachfragerückgang von Kunden.
Corona-bedingte Zahlungsschwierigkeiten von Kunden sahen 6,8% als sehr starkes und 11,7% als starkes Problem an.
Geplante Investitionen wurden durch Corona bei 7,8% der Teilnehmer sehr stark und bei 14,6% stark betroffen.
Von Personalabbau wegen Corona sehen sich nur 3,9% sehr stark und 6,8% stark betroffen.
Corona-bedingte Umsatzrückgänge waren bei 20,4% der Teilnehmer ein sehr starkes oder starkes Problem.
Auf unsere Frage, welche Maßnahmen die Unternehmen aktuell ergreifen oder nutzen, um der Corona-Krise zu begegnen, gaben 50 der Teilnehmer verstärkte Digitalisierung im Unternehmen an. 25 Personen haben hier die Neugestaltung der Lieferketten, 24 Personen die Umstellung des Geschäftskonzepts angeführt. 21 Umfragebeteiligte setzen hier auf Verschiebung von Investitionen und 14 auf Abbau von Personal. 32 Umfrageteilnehmer halten hier keine Maßnahmen für nötig.
Unsere letzte Frage bezog sich auf die Rückkehr des Geschäfts auf das Vorkrisenniveau. 13% der Umfrageteilnehmer erhoffen sich, das Vorkrisenniveau noch 2021 zu erreichen, 25% im Jahr 2022 und 18% 2023 oder später. 44% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie keinen Geschäftsrückgang während der Corona-Krise verzeichnet haben.
Auch wenn vorliegenden Umfrageergebnisse doch etwas optimistischer als erwartet sind, so zeigt sich doch, dass hinsichtlich des regulatorischen Umfelds wieder ähnliche Defizite angeprangert wurden wie in den ABC-Indikatorumfragen der vergangenen Jahre. Positiv ist auf jeden Fall zu lesen, dass aktuell „nur“ 16,5% der Umfrageteilnehmer (im Vorjahr waren es sage und schreibe 71%) der Meinung sind, dass sich das allgemeine Wirtschaftsklima in Kroatien in den vergangen 12 Monaten verschlechtert hatte, dass beinah die Hälfte der Umfrageteilnehmer kein Geschäftsrückgang in der Corona-Krise verzeichnet hat und dass die meisten Unternehmen die Investitionen in die Digitalisierung als eine wichtige Maßnahme sehen, um der Corona-Krise zu begegnen.
Herzlichen Dank nochmals an alle, die an der ABC-Indikator Umfrage teilgenommen haben!