Das Interview mit Christoph Prieler leitete Jürgen Schreder, der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Ungarn. Themen waren Digitalisierung, Finmatics und die KI-unterstützte digitale Belegverarbeitung.
Die Firma Finmatics unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg zum digital vernetzten Rechnungswesen. Die Digitalisierung im Unternehmen ist aber nicht gleich etwas Hochtrabendes, so gilt bereits das Scannen von Dokumenten als ein erster Schritt in Richtung Digitalisierung.
Auf die Frage was für Finmatics Geschäftsführer Christoph Prieler Digitalisierung bedeutet, antwortete dieser, dass die Digitalisierung für jene, die sich damit beschäftigen, hohe Chancen bietet, während für jene, die sich damit nicht beschäftigen, Risiken birgt.
2015 musste Christoph Prieler selbst diese Erfahrung machen. Aus Mangel an Fachkräften und die stetige Steigerung der Lohnkosten veranlassten ihn bei seiner ersten Firma ENTEOS, sich selbst die Frage zu stellen: „zusperren oder eigene Wege gehen?“
Aufgrund von mehr als 15 Jahren Erfahrung im Bereich Finanzen und Belegbuchhaltung entschied sich Christoph Prieler für den Versuch es als Unternehmer zu wagen.
Eine Voraussetzung für die Firmengründung war, dass man genau die Automatisierungs- Software entwickeln konnte, die man haben wollte. Zunächst wurde diese neuentwickelte Software bestehenden Kunden angeboten und später auch mittelständischen und großen Unternehmen.
Dank leistungsstarker Technologie basierend auf künstlicher Intelligenz (Deep Learning) war man nicht mehr auf die Ersetzung des Fachkräftemangels alleine angewiesen.
Die entwickelte Software von Finmatics konnte Rechnungsmerkmale automatisch auslesen und wurde zudem von der selbstlernenden künstlichen Intelligenz unterstützt, die auf das buchhalterische Wissen aus der Bearbeitung von vielen Millionen Dokumenten zurückgreifen kann.
Die Belege konnten automatisch erkannt und auf Konformität mit den geltenden Bestimmungen überprüft werden. Informationen, die fehlen oder den Prozess verbessern können, ergänzt die Software automatisch.
Diese digitalen Assistenten von Finmatics sorgen so für eine signifikante Beschleunigung von Buchhaltungsprozessen und helfen ihren Kunden bei der Kostensenkung. Manuelle Fehler werden auf ein absolutes Minimum gesenkt und die repetitive Arbeit der Belegverarbeitung geht im Schlaf über die Bühne.
Über diesen Weg konnten bei den Mitarbeitern in der Buchhaltung neue Kapazitäten freigemacht werden, da über die Künstliche Intelligenz zehnmal so viele Eingangsrechnungen bearbeitet wurden. Eine kleine Veränderung mit großer Wirkung.
Auf die Frage was in den kommenden 5-10 Jahren von der Digitalisierung zu erwarten sei, nannte Christoph Prieler ein Gesetz für die Digitalisierung der Belege.
Hier wurde Italien als Beispiel angeführt, das jüngst ein Gesetz verabschiedete, welches Unternehmen dazu veranlasst, jegliche Dokumente und Belege ab sofort zu digitalisieren. An welchem Tag Deutschland und Österreich nachziehen werden, bleibt eine Frage der Zeit, da auch der Staat Interesse daran hat, die Digitalisierung voranzutreiben. Ein anderer abzuwartender Schritt wird sein, ob sich eines Tages Maschinen gegenseitig Belege und Dokumente zusenden werden. Aber ob dies in den kommenden 10 Jahren zu erreichen sein wird, bleibt vorerst abzuwarten.
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