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Pressemitteilung: ABC – Indikator – Umfrage 2020 

An der weltweit durchgeführten ABC – Indikator – Umfrage 2020 beteiligten sich in Ungarn 113 österreichische Niederlassungen – doppelt so viele, wie letztes Jahr!
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  • Infolge der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-Krise sehen die Beteiligten die Entwicklung der ungarischen Wirtschaftslage entsprechend düster – laut 70% hat sich 2020 das Wirtschaftsklima in Ungarn verschlechtert.
  • Die größten Herausforderungen der COVID-Krise waren für die Unternehmen die sinkende Nachfrage der Kunden und die gesetzlichen Einschränkungen.
  • 71% der beteiligten Unternehmen haben keine staatliche Förderung in Anspruch genommen.


Das AußenwirtschaftsCenter Budapest befragte im Rahmen einer Meinungsumfrage, dem sogenannten ABC-Indikator, der seit 2016 jährlich im Herbst durchgeführt wird, hier ansässige österreichische Unternehmen unter anderem zu Stimmungsbild, Reformwünschen und Investitionsplänen. Heuer beschäftigte uns auch die Frage, wie weit die österreichischen Niederlassungen von der COVID-Pandemie betroffen sind. Das Stimmungsbild für 2020 sieht laut den Befragten dementsprechend düster aus, wobei die Mehrheit 2021 gegenüber jedoch optimistisch ist. 

So hat sich laut 70% der Befragten die Wirtschaftslage in Ungarn im vergangenen Jahr verschlechtert, während weitere 20% die Stimmung als gleichbleibend werteten. 74% schätzen, dass die Investitionen ihres Unternehmens in Ungarn nächstes Jahr gleichbleiben oder sogar steigen werden, was zeigt, dass Ungarn aus österreichischer Sicht weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist und bleibt. 

Repräsentativer Querschnitt 

Die am ABC-Indikator teilnehmenden Firmen variieren stark in Bezug auf ihr Tätigkeitsfeld (Branche und Fachgebiet) und stellen daher einen aussagekräftigen, repräsentativen Querschnitt der österreichischen Betriebe in Ungarn dar: Von den Befragten sind 38% Dienstleister und 31% Produzenten, während 31% angaben, als Vertriebsniederlassung in Ungarn tätig zu sein. In Sachen Umsatz erwirtschafteten 2020 über 27% der österreichischen Firmen mehr als 20 Mio. EUR und 13% 11-20 Mio. EUR. Zudem lag bei 20% der Unternehmen der Exportanteil bei 81% oder mehr. 

Prognosen für die Zukunft 

Die Prognosen für 2021 zeigen Zuversicht, dass die Wirtschaft wieder in einen normalen Zustand kommt: die Firmen hoffen nach sinkenden Kennzahlen im Jahr 2020 auf steigenden (oder zumindest gleichbleibenden) Gesamtumsatz (74%), auf erhöhte oder stabile Auftragslage (78%) und Kapazitätsauslastung (80%). 

Die Mehrheit der Unternehmen (66%) plant für das heurige Jahr keine Veränderungen im Personalstand, während fast 20% ihre Mitarbeiteranzahl in 2021 erhöhen wollen. Interessant ist, dass im Gegensatz zu den Vorjahren heuer die bessere Qualifikation von Arbeitskräften (45%) wichtiger erscheint, als deren Verfügbarkeit (42%). Als weitere Faktoren, die Ungarn als Wirtschaftsstandort attraktiver machen würden, wurde zudem das Qualitätsbewusstsein (43%) und die Kaufkraft (38%) genannt. 

Das Top-Thema 2020: COVID-Krise 

Als größte Herausforderung haben die Unternehmen den Nachfragerückgang von Kunden (40%) und die Einschränkungen durch die Gesetzgebung (35%) bezeichnet. Rund 60% der Beteiligten sagten, dass ihre Firma nicht vom Personalabbau betroffen war. 

In regulatorischer Hinsicht wünschen sich die Firmen Verbesserungen in den Bereichen Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, Bürokratieabbau und Rechtssicherheit. Diese Themen haben vor allem in Hinblick auf die COVID-bedingt schnelle Gesetzgebung an Bedeutung gewonnen. 

71% der Unternehmen haben keine staatliche Unterstützungsmaßnahme in Anspruch genommen, nur 16% haben die Kurzarbeit eingeführt. Als interne präventive Maßnahme haben 81% der Firmen das Home-Office-Modell ermöglicht, viele haben die Arbeitszeiten verändert bzw. verkürzt, sowie Hygienemaßnahmen (Maskenpflicht, Abstandhaltung, Desinfektionsmittel) eingeführt. 

Die österreichische Wirtschaft in Ungarn 

Österreich gehört zu den Topinvestoren in Ungarn mit rund 10% der hier getätigten ausländischen Direktinvestitionen und über 70.000 Beschäftigen bei österreichischen Arbeitergebern. Aktuell sind etwa 1.200 österreichische Betriebe (größer als Ein-Personen-Unternehmen und mit regelmäßigen Transaktionen) hierzulande aktiv.  

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest 

Das AußenwirtschaftsCenter Budapest, die Zweigstelle der WKÖ, ist die Interessensvertretung der österreichischen Wirtschaft in Ungarn seit 1955. Zu den operativen Tätigkeiten gehören u.a. die Identifizierung von Geschäftschancen in Ungarn für österreichische Exportbetriebe sowie die Geschäftsanbahnung mit ungarischen Geschäftspartnern. Die Leitung des Büros obliegt dem Wirtschaftsdelegierten Mag. Jürgen Schreder. 

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung 

ADVANTAGE AUSTRIA
AußenwirtschaftsCenter Budapest
Telefon: +36 1 46 15 040
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E-Mail: budapest@advantageaustria.org