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Presseaussendung: Global Business Barometer 2024 

ADVANTAGE AUSTRIA BUDAPEST befragte im Rahmen einer Meinungsumfrage, dem Global Business Barometer, der seit 2016 jährlich im Herbst durchgeführt wird, in Ungarn ansässige österreichische Unternehmen unter anderem zu Stimmungsbild, Reformwünschen und Investitionsplänen. Heuer wurden auch weitere Themen wie die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen basierend auf künstlicher Intelligenz und die Bedeutung der Nachhaltigkeit in Bezug auf die ungarische Niederlassung abgefragt.
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Themen

  • Im Rahmen der weltweit durchgeführten Global Business Barometer – Umfrage 2024 beteiligten sich in Ungarn 68 österreichische Niederlassungen.
  • Laut der Mehrheit der befragten Unternehmen (65%) hat sich die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage in Ungarn im Jahr 2024 verschlechtert.
  • Trotz düsterer Wirtschaftslage berichteten 66% der befragten Unternehmen über ein steigendes oder zumindest gleichbleibendes Investitionsvolumen im heurigen Jahr.
  • Die Unternehmen sehen als größte Risikofelder – so wie im Jahr 2023 - die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges (59%) sowie die allgemeine Diskriminierung gegen ausländische Unternehmen (44%).
  • Für 71% der beteiligten Unternehmen hat das Thema Nachhaltigkeit einen hohen oder sehr hohen Stellenwert in Bezug auf die ungarische Niederlassung.


Das Stimmungsbild für 2024 sieht laut den Befragten eher düster aus: 65% der Befragten sind der Meinung, dass sich die Wirtschaftslage in Ungarn 2024 verschlechtert hat, während weitere 28% die Stimmung als gleichbleibend werteten. Das düstere Stimmungsbild ist aber nicht nur für Ungarn zutreffend, 63% der Beteiligten sehen auch eine deutliche Verschlechterung des allgemeinen Wirtschaftsklima.

Die Aussichten für das nächste Jahr sind ebenfalls tendenziell negativ: nach Ansicht von 45% der beteiligten Unternehmen wird sich die Wirtschaftslage in Ungarn 2025 weiter verschlechtern, 37% der Unternehmen erwarten eine Stagnierung. Nur 18% der Befragten rechnen mit einer Verbesserung des Wirtschaftsklimas.

Trotz der schlechten wirtschaftlichen Stimmung sind die österreichischen Unternehmen verlässliche Arbeitgeber: rund 62% der Befragten möchten die Anzahl ihrer Mitarbeitenden gleich halten, 18% sehen sogar eine Steigerung im Personalbestand für das kommende Jahr vor.

Repräsentativer Querschnitt
Die an der Global Business Barometer-Umfrage teilnehmenden Firmen variieren stark in Bezug auf ihr Tätigkeitsfeld (Branche und Fachgebiet) und stellen daher einen repräsentativen Querschnitt der österreichischen Betriebe in Ungarn dar: Von den Befragten sind 45% Dienstleister und 28% Produzenten, während 18% angaben, als Vertriebsniederlassung in Ungarn tätig zu sein. 9% der Beteiligten haben eine sonstige Tätigkeit in Ungarn. Bezogen auf den Umsatz erwirtschafteten 2024 rund 26% der beteiligten österreichischen Firmen mehr als 20 Mio. EUR und rund 21% 11-20 Mio. EUR.

 

Prognosen und Wünsche für die Zukunft
Die Prognosen für 2024 zeigen in Bezug auf den Gesamtumsatz Hoffnung: die Firmen rechnen mit einem stagnierenden oder steigenden Gesamtumsatz (jeweils 43%), mit gleichbleibenden oder sogar steigenden Auftragsvolumen (47% bzw. 35%) und einer stagnierenden oder wachsenden Kapazitätsauslastung (51% bzw. 32%).

Die österreichischen Niederlassungen schätzen in Ungarn die gute Qualität und Verfügbarkeit der lokalen Zulieferer, die arbeitsrechtlichen Bedingungen sowie die niedrigen Arbeitskosten.

Die Firmen wünschen sich aber Verbesserungen bei der Bekämpfung von Korruption und Kriminalität, in Bezug auf die Kaufkraft sowie in der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften. Auch die Rahmenbedingungen für öffentliches Ausschreibungswesen stellen die Firmen vor Herausforderungen. Die nächstwichtigsten Problemfelder für österreichischen Niederlassungen sind die Unberechenbarkeit der Wirtschaftspolitik sowie Mangel an Rechtssicherheit.

 

Top-Themen 2024: Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit
Dieses Jahr wurden die österreichischen Niederlassungen auch befragt, wie sie die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen basierend auf künstlicher Intelligenz im nächsten Jahr aus der Sicht ihres Unternehmens einschätzen sowie zum Stellenwert der Nachhaltigkeit bei der ungarischen Niederlassung. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sieht eine Steigerung in Bezug auf die Nachfrage von KI-basierten Produkten bzw. Dienstleistungen in Ungarn vor und 65% planen, die künstliche Intelligenz innerhalb ihres Unternehmens verstärkt zu nutzen.

Auch die Nachhaltigkeit nehmen die österreichischen Firmen ernst: 71% der Befragten sehen einen hohen oder sehr hohen Stellenwert dieses Themas in ihrer ungarischen Niederlassung.

 

Die österreichische Wirtschaft in Ungarn
Österreich gehört zu den Topinvestoren in Ungarn mit rund 10% der hier getätigten ausländischen Direktinvestitionen und rund 75.000 Beschäftigen bei österreichischen Arbeitgebern. Aktuell sind etwa 1.400 österreichische Betriebe (größer als Ein-Personen-Unternehmen und mit regelmäßigen Transaktionen) aktiv.

 

ADVANTAGE AUSTRIA BUDAPEST
ADVANTAGE AUSTRIA Budapest, eine Zweigstelle der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), ist seit 1953 die Interessensvertretung der österreichischen Wirtschaft in Ungarn. Zu den operativen Tätigkeiten gehören u.a. Marktinformationen und Veranstaltungen, die Identifizierung von Geschäftschancen in Ungarn für österreichische Exportbetriebe sowie die Geschäftsanbahnung mit ungarischen Geschäftspartnern. Die Leitung des Büros obliegt dem Wirtschaftsdelegierten Mag. Philipp Schramel.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

ADVANTAGE AUSTRIA BUDAPEST
Handelsabteilung der österreichischen Botschaft Budapest
Telefon: +36 1 46 15 040
Fax: +36 1 35 11 204
E-Mail: budapest@advantageaustria.org