Seit über 100 Jahren sind österreichische Unternehmen mit innovativen grünen Technologien am Puls der Zeit. Die Kaplanturbine, 1913 vom österreichischen Ingenieur Viktor Kaplan entwickelt, ist heute noch die führende Technologie im Bereich der Wasserkraft. Die Solarthermie startete in Österreich ihren Siegeszug und Recyclingtechnologien und -systeme aus Österreich kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz.
Bis zur Jahrtausendwende lag der Schwerpunkt bei den Entwicklungen österreichischer Unternehmen auf Wasserschutz, Luftreinhaltung und Abfallwirtschaft. Heute sind erprobte Technologien dieser Bereiche weltweit gefragt. Aktuelle Themenfelder, mit denen sich österreichische Unternehmen befassen, sind die laufende Optimierung von Recyclingprozessen und Kreislaufwirtschaft, innovative Ansätze bei der Wasseraufbereitung und der biologischen Wasserklärung.
Wirtschaftsfaktor Umwelttechnik
Die Mehrheit der österreichischen Unternehmen der Branche sind KMUs und sie setzen ihre geballte Kompetenz im Umwelttechnikbereich erfolgreich für ihre Kunden auf der ganzen Welt ein - ihre Exportanteile liegen bei über 80 %. Ein Job in der Umwelttechnik schafft zwei weitere Jobs in der klassischen Industrie.
Ökoinnovationen wirken sich unmittelbar positiv auf die Wirtschaft aus, wovon die Kunden der österreichischen Spezialisten profitieren. Besonders im Bereich Recycling gibt es neue Entwicklungen auf dem Markt, die ganze Wirtschaftszweige antreiben. In Österreich gibt es ein hohes Niveau der Wiederverwertung von Glas, Papier, Metallen und biogenen Stoffen. Die Wiederverwertungsrate für Siedlungsabfälle liegt bei rund 60 %. Österreichische Unternehmen haben das Know-how der dazu notwendigen Technologien, logistischen und organisatorischen Abläufe und Dienstleistungen.
Österreich beim Klimaschutz Vorbild für EU
Die neue österreichische Regierung aus der konservativen ÖVP und den Grünen verspricht mehr Klimaschutz. Ab 2030 soll nur noch Ökostrom fließen, ab 2040 vollständige Klimaneutralität erreicht werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht den Kampf gegen den Klimawandel auch als neue Wachstumsstrategie und die Pläne der neuen österreichischen Regierung beim Klimaschutz als Vorbild für die EU.
Wissensgetriebene Technologien für die Umwelt
Die Ausbildung spielt bei der Umwelttechnik eine große Rolle, denn Umwelttechnik braucht Fachkräfte aus vielen Feldern. Ein Beispiel für das Engagement Österreichs beim Expertennachwuchs ist die Ausbildung für Profis im Bereich Bioressourcen der TU Graz. Diese technische Universität erarbeitet mit 13 Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern aus fünf Ländern, darunter dem Green Tech Cluster Styria, zwei neue Masterstudiengänge im Bereich der Bioressourcen. Das europäische Netzwerk für nachhaltige Energieinnovationen, kurz „eseia“, unterstützt die Entwicklung der neuen industriellen Berufsbilder „Biorefinery Engineers“ und „Bioressource Value Chain Managers“.