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Artikel TRT Deutsch: "Wirtschaftsdelegierter: Türkei für Österreich und EU ein großer Markt"

Die Türkische Radio- und Fernsehanstalt (TRT) ist die national Rundfunkkanal, welche auch eine Niederlassung in Berlin hat. Die digitale Nachrichtenplattform TRTDEUTSCH hat den österreichischen Wirtschaftsdelegierte Hrn. Mag. Georg Karabaczek über die Wirtschaftsbeziehungen Türkei-Österreich interviewt. 
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Einige Punkte aus dem Interview:

  • Was sind die Gründe, die die Türkei für den Staat Österreich und österreichische Investoren so attraktiv machen?

    Österreichische Unternehmen zeigen ein starkes Engagement in der Türkei – was sich durch die Zahlen der ausländischen Direktinvestitionen bemerkbar macht. Es gibt mehr als 250 österreichische Unternehmen mit Tochtergesellschaften in der Türkei. Mit fast. 10 Mrd. USD Gesamtinvestitionen ist Österreich laut türkischer Statistik einer der Top-Investoren in der Türkei. Und die österreichischen Investitionen werden fortgeführt. Dies zeigt ein langfristiges Engagement unserer Unternehmen. In diesem Zusammenhang würden wir uns wünschen, dass auch mehr türkische Unternehmen in Österreich investieren, denn es gibt bei dem aktuellen türkischen Investitionsniveau von rund 300 Mio. EUR garantiert noch Luft nach oben.Schlussendlich bleibt eines zu betonen: Vergessen wir nicht, dass es sich bei der Türkei für österreichische Unternehmen in jeder Hinsicht (Export, Import, Investition) um einen Top-20-Partner handelt. Die Türkei ist attraktiv, da es sich um einen großen Markt mit einer jungen, arbeitswilligen Bevölkerung handelt, der aber gleichzeitig durch seine geopolitische Lage auch dazu einlädt, von hier auf Drittmärkte zu expandieren. Die gute industrielle Infrastruktur der Türkei ist dafür sehr vorteilhaft

  • In welche Wirtschaftszweige in der Türkei investieren österreichische Firmen?
    Die wichtigsten Produkte der Türkei sind heute Automobilprodukte sowie Weiß- und Braunwaren, gefolgt von traditionellen Produkten wie Textilien, Bekleidung sowie Obst und Gemüse. Österreich exportiert hauptsächlich Maschinen und Anlagen, Stahl, Papier, Textilfasern und Pharmazeutika.Große österreichische Investoren in der Türkei sind: RHI in Eskisehir – Magnesit a.s. (Magnesit-Abbau), Böhlerit (Sintermetall) – beide seit über 50 Jahren aktiv; aber auch Hamburger-Dunapack Packaging (Papier und Verpackung bzw. Recycling), Mondi, Greiner Packaging und Alpla (alle Verpackung), Voestalpine (Weichenwerk), Egger Holzwerkstoffe, Kronospan (Holzplatten) Ardex (Industrieklebstoffe), Baumit (Baumaterialien), AVL (Software, Automotive) und die Post AG (Transportdienstleister), Do & Co (Catering – Turkish Airlines), Vienna Insurance Group (Ray Sigorta), um nur einige zu nennen. Einige dieser Unternehmen haben auch in den letzten Jahren wieder Investitionen getätigt.

  • Inwieweit wurden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt?
    Vor der Pandemie hatten wir viele Messebeteiligungen, Veranstaltungen und Wirtschaftsmissionen organisiert und konnten so Menschen zusammenführen, was für eine erfolgreiche Geschäftsanbahnung unumgänglich ist. Während der Pandemie haben wir uns bemüht, diese Aktivitäten im Rahmen von Onlineplattformen anzubieten, was natürlich nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist. Es gibt Sektoren, die unter COVID stark gelitten haben, aber auch Unternehmen, die relativ gut durch die Krise kommen. Logistik ist z.B. einer der weniger betroffenen Sektoren. Wir erhalten in den letzten Monaten von österreichischen Firmen auch eine steigende Zahl an Sourcing-Anfragen. Vor allem Metall-, Automotive- und Textilindustrie sind Sektoren, die ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt sind.


Das ganze Interview finden Sie unter TRT Deutsch Artikel