Wie jedes Jahr haben wir auch heuer eine Wirtschaftsumfrage zum laufenden Geschäftsjahr sowie den Erwartungen österreichischer Niederlassungen in der Türkei durchgeführt. Wir freuen uns, die Ergebnisse der Umfrage mit Ihnen teilen zu können und danken den 46 Führungskräften, die sich an unserer Umfrage beteiligt haben, für ihre Zeit und wertvolle Meinungen.
Status-Quo
Was die allgemeine wirtschaftliche Lage im Land betrifft, so sind 46 % der befragten Führungskräfte der Meinung, dass sich die Wirtschaft in den letzten 12 Monaten verschlechtert hat, 24 % meinen, dass sie gleichgeblieben ist, und 30 % geben an, dass sie sich verbessert hat. Die Zahl der Beschäftigten in den betreffenden Unternehmen ist im letzten Jahr bei 61 % der Unternehmen gleichgeblieben, bei 17 % gesunken und bei 20 % der Unternehmen gestiegen. Was die Rückmeldungen zur Auftragslage der Unternehmen betrifft, so gaben 28 % der Teilnehmer an, dass die Aufträge im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, während 30 % angaben, dass sie gesunken sind. 41 % der teilnehmenden Unternehmen gaben eine gleichbleibende Auftragslage an. Was den jährlichen Gesamtumsatz betrifft, so meldeten 48 % der Führungskräfte einen Anstieg, 28 % einen Rückgang und 24 % entschieden sich für unverändert.
Investitionen
Den Umfrageergebnissen zufolge ist der türkische Markt nach wie vor ein wichtiger Investitions- und Handelsstandort für österreichische Unternehmen. Während 13% der Führungskräfte angaben, dass ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, gaben 59% an, dass sie gleichgeblieben und 26%, dass sie gesunken sind. Hinsichtlich der Kapazitätsauslastung meldeten 26% der Führungskräfte einen Anstieg, 17% einen Rückgang und 54% einen gleichbleibenden Wert.
Marktbedingungen und Regulierungen
Nach Angaben der Führungskräfte wurden die Arbeitskosten von 41 % der Befragten als "gut" eingestuft, während 61 % der Befragten eine negative Meinung zum Arbeitsrecht hatten. Die Korruptionsbekämpfung wird von den Befragten als “eher schlecht” bis „sehr schlecht“ bewertet. Die Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik und der Bürokratie wird weitgehend negativ beurteilt. Zum Thema Infrastruktur hingegen ist die Mehrheit der Führungskräfte der Meinung, dass die Türkei über eine gute Infrastruktur verfügt und bei der Digitalisierung erfolgreich unterwegs ist.
Die Befragten bewerteten die Kaufkraft im Allgemeinen als schwach und äußerten sich weitgehend negativ zu den Themen Rohstoffpreise und Zugang zu Krediten. Weiters gaben die Führungskräfte an, dass sie im Allgemeinen mit den türkischen Zulieferern als auch dem Qualitätsverständnis zufrieden sind.
Erwartungen für das nächste Jahr
Jeweils ein Drittel der Führungskräfte gehen davon aus, dass sich das Geschäft in den nächsten 12 Monaten verlangsamen, konstant bleiben und/oder steigen wird. 70 % von ihnen sagen, dass die Zahl der Beschäftigten konstant bleiben wird. Mit 43 % sind jene Führungskräfte, die erwarten, dass ihr Gesamtumsatz im kommenden Jahr steigen wird, in der Mehrheit. Während 50 % unserer Manager davon ausgehen, dass die Investitionen konstant bleiben werden, glauben 13 %, dass sie steigen werden. Die Erwartungen in Bezug auf die Kapazitätsauslastung sind wie folgt: 50 % glauben, dass sie konstant bleiben wird, 22 % erwarten eine Steigerung und 28 % erwarten eine Senkung.
Eine detaillierte graphische Aufstellung finden Sie hier.
Abgesehen von den oben genannten Informationen gaben die Unternehmensleiter meist an, dass das Visumverfahren verbessert werden sollte. Dazu können wir positiv vermelden, dass es neue Vorschriften und Verfahren zu diesem Thema gibt. Diese finden Sie ausführlich hier.