Die Biotechnologie zählt zu den „Schlüsseltechnologien“ und gehört weltweit zu den Top-Wachstumsbranchen. Auch in Österreich wird in diesem Bereich investiert, um die Biotech-Standortentwicklung zu fördern.
Österreichische Unternehmen der Biotech-Branche haben ihren Schwerpunkt vor allem in der roten Biotechnologie, also beim Einsatz in der Medizin und Pharmazeutik, und konzentrieren sich auf pharmazeutische Wirkstoffe, Diagnostika und neue Therapien. Auch im Bereich weiße Biotechnologie sind österreichische Unternehmen mit Produkten wie z.B. Enzymen und Lebensmittelzusatzstoffen vertreten.
Österreich ist für den Bereich der europäischen Life Sciences ein zentraler Standort, der international als wichtige Quelle für Arzneimittel, Produkte, Technologien und Dienstleistungen anerkannt ist. Die Life Science-Branche ist in Österreich sehr breit gefächert und umfasst kleine und große Unternehmen sowie eine Reihe multinationaler Konzerne, die hier ihren Hauptsitz haben oder über Produktionsstandorte verfügen.
Der wirklich erstaunliche Faktor im Bereich der Life Sciences in Österreich ist der hohe Grad der Kooperation zwischen Herstellern, Zulieferern und Dienstleistungsanbietern, die alle auf relativ kleinem Raum angesiedelt sind, wodurch die Ergebnisse tatsächlich „Made in Austria“ sind.
Erfolgsfaktoren
Die Exzellenz der österreichischen Arbeitskräfte, die renommierte hervorragende Qualität des österreichischen Bildungssystems und der Top-Status seiner Forschungseinrichtungen sowie eine großartige Infrastruktur sind die wesentlichen Faktoren für die Life Sciences in Österreich. In ganz Österreich gibt es mehrere Wissenschaftsparks, Gründerzentren und Initiativen für Technologietransfer, durch die das Wachstum der nationalen Industrie gewährleistet und eine Vielzahl etablierter multinationaler Konzerne angezogen wurde.
Die Spitzenforschung an österreichischen Universitäten ist die wichtigste Quelle für den Technologietransfer an junge Unternehmen, die in der österreichischen Life Science-Branche immer zahlreicher werden. Die hervorragende Infrastruktur und die Nähe zu den wachsenden Märkten im Osten bieten die besten Voraussetzungen für Biotech-Unternehmen in Österreich. In Wien sind wissenschaftliche Aktivitäten konzentriert, Start-ups und etablierte Unternehmen der Biotech-Branche sind hier angesiedelt. Gemeinsam mit den Universitäten und Forschungseinrichtungen kann das vorhandene Potenzial im Bereich Life Science bestmöglich ausgeschöpft werden.
Stärken mit Zukunft
Österreichs Stärken liegen insbesondere in der Erforschung neuer Impfstoffe und Arzneimittel für die Behandlung bislang unheilbarer Erkrankungen sowie für die Bekämpfung neuer Krankheitserreger und letaler Infektionen.
Österreichische Firmen forschen im Bereich der bereits bekannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Krebs und entwickeln Medikamente, die dem demographischen Wandel gerecht werden.
Durch den Paradigmenwechsel in der modernen Gesundheitswirtschaft wird der Fokus künftig auf personalisierte Medizin gelegt, wodurch Patienten zielgerichtet behandelt und dadurch die Gesundheits- und Behandlungsausgaben gesenkt werden sollen.
Beispielhafte Entwicklungen
Ein Wiener Unternehmen entwickelte eine Immuntherapie, die auf einem Antikörper basiert und die Orphan-Drug Kennzeichnung für die Behandlung des pädiatrischen Neuroblastoms hat. Die Therapie wurde zusammen mit einem akademischen Netzwerk entwickelt, zu dem auch die St. Anna Kinderkrebsforschung Wien gehört.
Ein österreichisches Biotechnologie-Unternehmen liefert innovative, maßgeschneiderte Impfstoffe für die therapeutische Behandlung chronischer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Diabetes.
Seit 1909 sind Kohletabletten aus Österreich auf der ganzen Welt unter der Marke „Eucarbon“ ein Begriff. Neben der ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der Produkte gehören die enge Zusammenarbeit mit Exportpartnern und das Bekenntnis zu Teamwork zum Erfolgsrezept des Produzenten.
Ein international tätiges Familienunternehmen mit Sitz in Korneuburg, Österreich hat sich der Aufgabe verschrieben, durch die Entwicklung, Erforschung und Einführung innovativer Produkte auf den Gebieten der ästhetischen Dermatologie einen Beitrag zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens zu leisten. Das Unternehmen ist ein Global Player und vertreibt seine Produkte in 110 Ländern.
Ein MedTech-Start-up mit Sitz in Wien entwickelte eine Bildanalyse, mit der per Smartphone-Kamera Hauterkrankungen untersucht werden können. Die Fotos werden mit einer Datenbank im Web abgeglichen, so sollen die Anzahl von Patienten bei Arzneimitteltests reduziert, Kosten gesenkt und die Entwicklung von Medikamenten beschleunigt werden.